1986, also ein Jahr nach Gründung des Theatervereins, schloss sich Uwe Dahlhaus dem Ensemble Profan an. Seine erste Rolle auf der Solinger Theaterbühne war im gleichen Jahr der Beaumarchais in „Clavigo“ von Johann Wolfgang von Goethe. Zusammen mit Markus Henning bildete Uwe Dahlhaus schon bald ein kongeniales Profan-Duo, welches - schnell als Lieblinge des Solinger Publikums - sich eindrucksvoll durch die Theaterliteratur spielte. Von der Klassik bis zum Zeitgenössischen. Vom „Faust“ über „Die Stühle“, „Endstation Sehnsucht“, „Fräulein Julie“, „Warten auf Godot“ bis hin zu „Solingen“ oder „New Electric Ballroom“, um nur einige der vielen Produktionen zu nennen, in denen Uwe Dahlhaus in fast 40 Jahren als Ensemblemitglied auf der Bühne des Solinger Theaters begeisterte.
Uwe Dahlhaus verkörperte als Schauspieler etwas, was sich jeder Theaterregisseur nur wünschen kann. Ersten war er ein echter Teamplayer, ein Darsteller, der sich stets als Teil eines Ensembles sah. Und zweitens, und das machte die Zusammenarbeit mit ihm so besonders, schlugen gleich zwei Rollentypen-Herzen in seiner Brust. Er war ernster Charakterdarsteller, aber auch ein Erzkomödiant. In vielen Rollen führte er diese beiden Eigenschaften zusammen. So auch in seinen Solo-Abenden, etwa in Franz Kafkas „Bericht für eine Akademie“ oder der „Frommen Helene“ von Wilhelm Busch. Unvergessen sein unnachahmlicher Pepperl in vielen Valentin-Aufführungen.
Auch im Kindertheater begeisterte Uwe Dahlhaus sein Publikum. In den ersten Jahren in vielen Stücken mit Radar & Klavier, später auch – in den Eigeninszenierungen der Stadt - als Hook in „Peter Pan“, als Scrooge in der „Weihnachtsgeschichte“ oder – im vergangenen Jahr – als Wiesenbauer in der „Regentrude“. Und hier offenbarte sich noch ein weiteres Talent, denn in vielen Kinderstücken war Uwe Dahlhaus nicht nur Darsteller, sondern er zeichnete auch als Autor der Stücke verantwortlich.
Uwe Dahlhaus überraschender Tod im Alter von nur 61 Jahren hinterlässt im Stadtensemble eine Lücke, die wir wohl nie werden schließen können. Unser tiefes Mitgefühl und all unsere Gedanken gelten besonders aber auch seinen beiden Kindern sowie seiner langjährigen Lebenspartnerin.
Die für den Mai geplanten Aufführungen von Arsen & Spitzenhäubchen verschieben wir in die kommende Spielzeit.
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